Mediale Gedichte – Seelengedichte

Die Poesie von Seele und Natur

Seelengedichte und Naturgedichte sind kompakte und zugleich ausdrucksstarke Formen des medialen Schreibens, die Dir einen leichten Einstieg in das weite Feld der Medialität ermöglichen.

Erste Schritte

Um mit dem Verfassen medialer Gedichte zu beginnen, lese Dir bitte den Artikel “Einführung in mediales Schreiben” durch. Dort erfährst Du, wie Du in einen entspannten Grundzustand gelangst, wie Du Deine Hände lockerst und auf was Du achten solltest.

Naturgedichte: Die Natur sprechen lassen

Die Natur birgt alle Weisheit unseres Daseins in sich: die Jahreszeiten symbolisieren den ewig währenden Zyklus von Leben und Tod, das Meer spiegelt das gesamte Potential zwischen vollkommener Ruhe und übermächtiger Kraft wider – um nur zwei Beispiele zu nennen.

In der Nähe zur Natur erfahren wir wieder die Verbindung zum Ursprünglichen  – und diese Verbindung ist ein hilfreicher Einstieg für das mediale Schreiben.

Hier ein paar Hilfestellungen zum Verfassen eines medialen Naturgedichts:

  1. Lege Stift und Papier zur Hand. Verwende möglichst einen Stift, der Dir gut in der Hand liegt und mit dem Du gerne schreibst
  2. Versetze Dich in einen entspannten Grundzustand (durch einen kurze Meditation, schließen der Augen, Atem beobachten etc.) und werde ruhig
  3. Schließe die Augen und wandere mit Deinem geistigen Auge durch die Natur oder durch Naturorte, an die Du Dich gerne erinnerst. Lasse die inneren Bilder einige Zeit an Dir vorbeiziehen und tauche ein in diese Landschaft.
  4. Wähle nun ganz intuitiv ein Element dieser Landschaft aus (z.B. einen Baum, einen Bach, eine Biene, eine Blume etc.).
  5. Öffne nun Deine Augen und schreibe das, was Du Dir ausgesucht hast als Titel für Dein Gedicht: z.B. “Der Baum”
  6. Hole Dir nochmal Dein inneres Bild zurück und konzentriere Dich auf Dein drittes Auge (also den Bereich auf Deiner Stirn zwischen Deinen Augen)
  7. Und dann beginne einfach zu Schreiben! Schreibe mit lockerer Hand und denke nicht darüber nach, was Du schreibst. Lass Deine Hand über das Papier tanzen und habe das Gefühl, dass sie geführt wird
  8. Achte nicht zu sehr darauf, ob sich Deine Worte reimen – es gibt auch Gedichte, die keine Reime haben. Und doch können die Reime auch hilfreich sein für eine intuitive Wortfindung. Lass Dich treiben und schreibe weiter!
  9. Wenn Du das Gefühl hast, dass Du in einer Blockade bist, gehe schließe die Augen und gehe zurück zu Deinem inneren Bild. Und dann schreibe mutig weiter
  10. Wenn Du fertig bist, mache mindestens 15 Minuten Pause, bevor Du Dein Gedicht durchliest.

Zwei Beispiele als Anregung:

 

Der Regen

Freu Dich am Regen
schau ihn an!

Er fällt
und fällt
und fällt

Auf Wälder und auf Wiesen weit
auf Seen und auf’s Meer

Macht sich nichts draus
dass er nur fällt

Und fällt
und fällt
und fällt

So fällst auch Du von Zeit zu Zeit
bist meist jedoch nicht ganz bereit
dies freudig einfach hinzunehmen
und dich der Erde ganz zu geben

Freu Dich am Regen
schau ihn an!

Er fällt
und fällt
und fällt

medial geschrieben am 31.8.2013

Der Berg

Tief im Tal
da steht der Berg

Versteht mal dies
versteht mal das

Steht einfach hier
und sorgt sich nicht

Die Menschen geh’n an ihm vorbei
beneiden ihn um seinen Schein
der Wald und Hügel ganz erfüllt

Viel Wahrheit liegt in ihm – dem Berg
er lehren kann die ganze Welt

Erzählen kann von alten Tagen
von Sorgen, die die Menschen plagen

Von Heiterkeit und Frohgemut
von Heiligen und Todesbrut

Er ganz allein
kennt allesamt
der Alten und er Neuen Schwank

Macht sich nichts draus und bleibt dabei:

„Es ist mir alles einerlei!“

medial geschrieben am 30.8.2013

Wenn Du beim Durchlesen Deiner Gedichte das Gefühl hast, dass an der ein oder anderen Stelle ein bestimmtes Wort besser oder schlechter passt, kannst Du das auch im Sinne des Gesamtkontextes so verändern, dass es zum für Dich stimmigen Gedicht wird.

Die Augen offen halten

Mediale Gedichte können Dir jederzeit zufliegen – wenn Du mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehst. Gehe doch bei Deinem nächsten Spaziergang einmal ganz bewusst mit der Natur in Kontakt und suche die Verbindung: höre dem Klang eines Baches zu, betrachte die feinen Strukturen einer Blume oder bewundere die Lichtspiele der Sonne auf dem Wasser.

Und dann höre in Dich hinein.
Lausche Deinen inneren Worten.
Und schreibe sie direkt vor Ort auf.

Wenn Du kein Papier zur Hand hast, nimm die Worte mit dem Diktiergerät Deines Handys auf oder erstelle eine Notiz.

Mich hat vor ein paar Jahren bei einem Spaziergang ein kleiner Bach besonders inspiriert und es ist in Windeseile folgendes Gedicht entstanden:

 

Der Bach

Der Bach
er möcht mir etwas sagen:

Ich könnt ihm stellen alle Fragen,

damit er nähm’ sie mit ins Tal!

So frage ich ihn dieses Mal:

„Wo führt der Weg des Lebens hin?“

Er: „Folge mir, ich bring dich hin!“

medial geschrieben am 31.8.2013

 

Die Seele sprechen lassen

Naturgedichte zu verfassen ist nur eine Möglichkeit, in Verbindung zu gehen mit Deinem Ursprung – denn wir alle entspringen ja derselben Quelle.

Eine andere und noch persönlichere Verbindung ist der aktive Kontakt zur eigenen Seele oder zu seiner Seelenfamilie.  Deine Seele und Dein Körper sind im ständigen Austausch miteinander und in z.B. Deinen Träumen bist Du über Bilder und Geschichten ganz natürlich mit deinen seelischen Anteilen verbunden.

Seelengedichte berühren in persönlicherer Weise, weil sie direkt etwas mit Dir und Deinem Seelenweg zu tun haben. Du wirst Rührung und Freude empfinden, Glück und Frieden oder aber auch verblüfft sein darüber, wie witzig sich Deine Seele ausdrücken kann:

 

Seelengedicht zu Silvester

Zickezacke, Hühnerkacke!
Bist Du wohl ein Mohr im Hemd?
Kann es sein, dass Du es bist,
der die alte Mär nicht kennt?

Wie die alten, so die Neuen,
kann die ganze Welt sich drehn’
und besonders Du als Seele
sollst nicht machtlos davor stehn’

Deine Gabe, sich zu schenken
Wird das höchste Gut dir sein
Und so kommt das Gut der Andren
Auch zu Dir und Deinem Sein.

So wird jeder Tag auf’s Neue
Ganz besonders Dir gehörn’
Du dann immer sollst gewinnen,
alles, was dein Herz Begehrt!

Und so sagen alle hier:

 Tröste Dich – Wir helfen Dir!

medial geschrieben am 31.12.2011

Wünsche Dir ein Gedicht

Das obige Gedicht war mein erstes Seelengedicht – entstanden am 31.12.11. Ich habe mir zum Ablauf des alten Jahres ganz einfach ein Gedicht von meiner Seele/Seelenfamilie für das neue Jahr gewünscht!

Mehr musst auch Du nicht tun, wenn Du ein Seelengedicht schreiben möchtest:

Wünsche Dir ein Gedicht von Deiner Seele – ein persönliches Gedicht nur für Dich!

Es muss kein besonderer Anlass sein – im Gegenteil: Du kannst Dir Gedichte für deine Woche geben lassen oder auch kurze Sprüche für Deinen aktuellen Tag.

Ein guter Zeitpunkt zum Schreiben ist übrigens gleich nach dem Aufstehen, denn dann ist der Geist erholt und frisch. Wenn Du willst, lege Dir also ein kleines Büchlein auf Deinen Nachttisch, damit Du Deinen Schreibimpulsen am Morgen folgen kannst.

Lass Dich verzaubern von den Worten Deiner Seele und finde so leichter Deinen Weg durchs Leben!

Seelengedichte aufzuschreiben ist leichter als Du denkst! Probiere es einfach aus und bleibe eine Weile am Ball. Dann wirst Du mit der Zeit immer tiefer in die seelischen Welten eintauchen und sorgst für einen fruchtbaren und bereichernden Austausch.

Wenn Du aber lieber Seelengedichte liest oder noch weitere Anregungen brauchst, dann empfehle ich Dir das Büchlein “Seele schöner Götterfunken”.

Du findest dort – neben meinem Silvestergedicht von oben –  hunderte von unterschiedlichsten Seelengedichten, allesamt verfasst von Menschen wie Du und ich.

Mediale Gedichte

Deine Seele möchte sich ausdrücken und sich Dir mitteilen. Durch das mediale Schreiben, gibst Du ihr die Möglichkeit dazu.

Schicke mir Deine Natur- oder Seelengedichte gerne per Mail zu. Ich freue mich, sie zu lesen! Und mit Deinem Einverständnis, veröffentliche ich die Werke hier auf SOLIA – um andere Menschen damit zu inspirieren!

In jedem Fall wünsche ich Dir viel Spaß beim Verfassen Deiner medialen Gedichte!

 

Mediales Schreiben Teil I – Einführung
Mediales Schreiben Teil II – Mediale Gedichte
Mediales Schreiben Teil III – Mediale Kurzgeschichten
Mediales Schreiben Teil IV – Mediale Nachrichten für andere empfangen

Seelengedichte – Mediales Schreiben Teil II/IV